Zahnschmelz „draufputzen“: Geht das wirklich?

Sicher kennen Sie den Werbeslogan einer Zahncreme-Marke: „Zahnschmelz einfach draufputzen!“ – aber ist das eigentlich möglich? Schliesslich wäre es grossartig, wenn wir die durch säure- und zuckerhaltige Lebensmittel angegriffenen Zähne einfach durch Zähneputzen wieder heilen könnten. So einfach ist es aber leider nicht. In unserer Zahnarztpraxis in Zürich werden wir oft gefragt, wie wir zu Zahncremes mit dem Versprechen der Zahnschmelzregeneration stehen und ob wir sie empfehlen. Eine klare Studienlage gibt es nicht – weder für noch gegen die Wirkung solcher Produkte. Deshalb gilt für uns als Zahnarzt immer nur eine Empfehlung: Schützen Sie Ihren Zahnschmelz durch konsequente Zahnhygiene und regelmässige Zahnreinigungen.

Wie wirken zahnschmelzregenerierende Zahncremes – und was ist drin?

Betrachten wir zunächst den Aufbau des Zahnschmelzes genauer. Er ist das härteste Gewebe im menschlichen Körper und besteht zu mehr als 95 Prozent aus Hydroxylapatit, einem Calciumphosphatmineral und Hauptbestandteil von Knochen und Zähnen. Gebildet wird Zahnschmelz in speziellen Zellen, den Ameloblasten, Adamantoblasten oder Enameloblasten.

Zahncremes mit dem Versprechen, beschädigten Zahnschmelz zu reparieren, enthalten in der Regel Zink-Carbonat-Hydroxylapatit. Es ähnelt dem natürlichen Zahnschmelz und soll kleine Defekte oder Risse im Zahnschmelz füllen, um das Risiko für Karies sowie auch Parodontitis infolge von Plaque zu senken. Eine Studie der Universität München mit 80 Probanden belegt, dass die Plaquebildung unter Verwendung von Zahncreme mit Zink-Carbonat-Hydroxylapatit gehemmt werden konnte. Den gleichen Effekt erzielen allerdings auch fluoridhaltige Zahncremes.

Und wozu rät der Zahnarzt? In unserer Praxis in Zürich möchten wir uns weder für noch gegen Zahncremes für den Zahnschmelzaufbau aussprechen. Sicher ist die Verwendung nicht nachteilig, jedoch sollten sich Patientinnen und Patienten nicht auf einen tatsächlich reparierenden Effekt verlassen. Ist Zahnschmelz einmal beschädigt, kann er nicht einfach wieder „draufgeputzt“ werden.

Dentalhygiene und Zahnpflege als Schlüssel zu gesunden Zähnen

Unseren Patienten in Zürich raten wir: Vorsorge ist besser als Behandlung. Im besten Fall lassen Sie es gar nicht erst zu, dass wertvoller Zahnschmelz beschädigt wird. Um ihn zu schützen, empfehlen wir:

  • Bewusste, zahngesunde Ernährung: Reduzieren Sie stark säurehaltige und süsse Lebensmittel, die den Zahnschmelz angreifen.
  • Mundspülungen: Nicht nur spezielles Mundwasser, auch normales Leitungswasser nach dem Essen hilft, Rückstände von den Zähnen zu entfernen.
  • Zähneputzen: Mindestens zweimal täglich, idealerweise auch nach dem Essen, sollten Sie die Zähne reinigen. Achtung: Nach dem Genuss säurehaltiger Lebensmittel sollten Sie hiermit 30 Minuten warten, bis Säuren neutralisiert wurden.
  • Speichelfluss fördern: Speichel trägt zum Schutz vor Zahnerosion bei. Zuckerfreie Kaugummis können den Speichelfluss stimulieren.
  • Regelmässige Zahnreinigung: Um Plaque effektiv zu entfernen und den Zahnschmelz zu schützen, ist die Zahnreinigung eine der wichtigsten Massnahmen. Mindestens zweimal pro Jahr, bei anfälligen Zähnen bis zu viermal, ist eine Zahnreinigung in unserer Praxis in Zürich zu empfehlen.


Verlassen Sie sich also nicht einfach auf Werbeversprechen, sondern schützen Sie Ihren Zahnschmelz aktiv und beugen Sie Defekten vor, um Zahnerkrankungen zu verhindern. Gerne unterstützen wir Sie mit passgenauen Behandlungskonzepten. Buchen Sie Ihren Beratungstermin.

Online-Termin
vereinbaren.